Der Helm !!

Form und Farbe, Ausstattung und Einsatzgebiet können variieren, doch eines haben alle Motorradhelme gemein: Die Aussenschale schützt den Kopf vor der Kraft eines Aufpralls, die Innenschale dämpft und verteilt die Energie, das Polster macht das tragen angenehm. Visier, Visiermechanik, Belüftung, Kinnriemen und Spoiler fallen unterschiedlich aus.
Den größten Schutz bietet der so genannte Integralhelm mit Volllvisier, bei dem der Kinnschutz festes Bauteil des Helms ist. Auch moderne Klapphelme, bei denen das Kinnteil über ein Scharnier nach oben geöffnet werden kann, erzielen gute Schutzwerte. Sie werden vor allem von Brillenträgern bevorzugt. Für einen klaren Kopf bei sportlicher Gangart im Gelände sorgen Crosshelme. Es gibt sie mittlerweile mit und ohne Visier, wobei eine zusätzliche Schutzbrille benötigt wird. Der größere Abstand des Kinnteils zum Gesicht läßt kühlende Luft in den Helm. Für lange Touren, vor Allem auf Schnellstrassen und Autobahnen, ist ein Crosshelm nicht zu empfehlen. Weniger Schutz liefert ein Jethelm, der besonders bei Cruiser-, Chopper -und Scooterpiloten angesagt ist. Minuspunkt ist das freiliegende Kinn. Ohne echte Schutzwirkung sind "Braincaps", die lediglich den Oberkopf bedecken.
Die Aussenschale kann aus Thermo -oder Duroplasten bestehen. Duroplastschalen sind ein Verbund aus Glas -und Kohlefasermatten, verklebt mit Polyester -oder Epoxidharzen. Bis zu sieben Schichten werden übereinander laminiert, um hohe Stabilität mit größtmöglicher Flexibilität zu kombinieren. ZU den Duroplasten gehören Aramidfaser, Glasfaser, Hochmodul-Polyethylen und Kohlefaser.
Thermoplast-Aussenschalen entstehen, indem Granulat unter Hitze in eine zweiteilige Form gespritzt wird. Ihre Vorteile sind das geringe Gewicht, ein einfaches Produktionsverfahren und unempfindlichkeit gegen Kratzer, da das Material durchgefärbt ist. Grungmaterialien für Thermoplast-Helme sind Acrylnitril-Butadien-Styrol, Polyamid und Polycarbonat. Bei guter Pflege kann man sich rund fünf Jahre auf einen Thermoplasthelm verlassen, Duroplasthelme schützen aufgrund ihrer UV-Beständigkeit bis zu drei Jahre länger.
Die Innenschale besteht in der Regel aus Styropor. Sie nimmt die meiste Aufprallenergie auf und verteilt die einwirkenden Kräfte gleichmässig. Das Innenpolster setzt sich aus einer dünnen Trägerschicht aus Schaumstoff und einem Textilbezug zusammen. Je fster der Schaumstoff, desto beständiger die Passform, denn Schaumstoff drückt sich im Laufe der Zeit zusammen und der Helm beginnt zu wackeln.
Ein breiter, fester Nylonriemen wird mit der Aussenschale vernietet. Als Verschluß kommen verschiedene Systeme zum Einsatz, am häufigsten das Drucktasten -oder Steckschloss. Die höchste Sicherheit bietet der Doppel-D-Verschluss, der überwiegend bei teuren Helmen eingesetzt wird. Glasklares Polycarbonat bildet die Basis für die meisten Visiere. Preiswerte Exemplare sind plan und erhalten ihre Form durch die Montage am Helm. Als zweite "Ausbaustufe" gibt es vorgeformte Visiere. Die besten optischen Werte erzielen Drei-D-Visiere, die unter Wärme gebogen werden. Zusätzliche Sicherheit gegen Sichtbehinderung durch Beschlagen bieten beschichtete ider doppelwandige Visiere.
Ein paar Ratschläge helfen, den richtigen Deckel zu finden: Die Hüte unterschiedlicher Hersteller haben in der regel jeweils einen anderen Zuschnitt. Deshalb ist es wichtig, immer möglichst viele Helme auch in verschiedenen Größen zu probieren. Mit geschlossenem Kinnriemen darf sich der helm nicht vom Kopf streifen lassen. Er muß den Kopf "satt" umschließen und fest sitzen ohne zu drücken. Da das Innenpolster etwas nachgibt, darf derSitz ruhig etwas straffer sein. Brillenträger müssen darauf achten, daß an den Ohren genügend Platz für die Bügel ist. Lassen sich die Funktionstasten für Visier und Belüftungsöffnungen auch mit Handschuhen einfach bedienen und drückt der Helm auch nach ca. 20 Trageminuten nirgends, gehts mit der eigenen Maschine auf Probefahrt. Besonders interessant sind dabei Geräuschniveau, Aerodynamik, Größe des Gesichtsfeldes, Öffnung und Rastung des Visiers, Bewegungsfreiheit des Kopfes und eventuelle Hautreizungen beim Kontakt mit dem Innenfutter...
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