Dass es der Batterie nicht gut geht, merkt man erst, wenn es zu spät ist. Wer sich aber regelmäßig um seinen Motorrad-Akku kümmert, hat länger Strom...

BATTERIEKAPAZITÄT
Die volle Batteriekapazität wird vor Allem beim Startvorgang benötigt; sie richtet sich sowohl nach dem Hubraum als auch der Art des Motors: Ein japanischer 1200er Vierzylinder kommt mit einer relativ kleinen Batterie aus (12/12 Ah oder 12/10 Ah), während ein 1200er Zweizylinder-Boxer (BMW oder ähnlich großer V-Motor Ducati, Moto-Guzzi, Harley) eine große Batterie braucht, die um die 19 Amperestunden liefert. 600er Vierzylinder haben sehr kleine 12V 10 Ah oder 12V/ 8 Ah Batterien, die oft schräg oder sogar quer liegend eingebaut sind; einer 125er genügt oft eine 6-Ah-Batterie. Egal ob Gel-Batterie, wartungsfreie MF -oder Blei-Säure-Batterie: Eine Batterie muß geladen werden, wenn ihre Spannung weniger als 12,3 Volt (bzw. 6,3 Volt) beträgt. Dies ist am "müden" Elektro-Starter zu spüren, wenn dieser den Motor nicht mehr richtig durchdreht (oder am flackernden Licht, wenn der Motor mit niedriger Drehzahl läuft). Zum messen des Ladezustands bleiben die Kabel an den Batteriepolen angeschlossen. Entsprechende Messgeräte gibts im KFZ -oder Motorradzubehörhandel schon für weniger als 10 Euronen (Tante Louise oder POLO).

BATTERIELADEGERÄT
Wenn Ihr in Opas Schuppen ein Ladegerät findet, mit dem früher dieser die Batterie seines Traktors geladen hat, dann hängt keine Motorrad-Batterie dran, denn es kann sein, daß die dann während des Ladevorgangs kaputt geht.
Kauft ein Batterieladegerät, bei dem sich kleine Ladeströme einstellen lassen oder das automatisch geregelt wird !
Es gibt heute auch ganz prima Batterieladegeräte, die nach dem Anschließen zunächst einige Zeit mit der Batterie korrespondieren und deren Lade -und Allgemeinzustand checken. Aufgrund dieser Ergebnisse werden der Ladestrom und die Ladezeit dann automatisch eingestellt ("Ladekurve")

BEI BLEI-SÄURE-BATTERIEN UNBEDINGT BEACHTEN:
Eine nicht wartungsfreie Bleibatterie ist mit Batteriesäure (Schwefelsäure) gefüllt. Der Flüssigkeitsstand sinkt mit der Zeit durch Verdunstung ab. Wenn er sich unterhalb der auf der Batterie aufgebrachten Markierung befindet, muß destilliertres Wasser aufgefüllt werden. KEINE Säure zum Nachfüllen verwenden !
Einer Neuen, nicht wartungsfreien Batterie ist ein Entlüftungsschlauch beigepackt, der sehr eng zusammengewickelt ist. Dem gerollten Schlauch kann man das Ringeln dauerhaft abgewöhnen, wenn man ihn mit einem Föhn vorsichtig erhitzt und gerade zieht. Er behält danach garantiert seine Form.
Säuredichte prüfen:
Zum prüfen der Säuredichte ist ein Säureheber, auch Aärometer genannt, nötig. Damit man an die Säure ran kommt, müssen die Stopfen aus den Bohrungen entweder rausgezogen oder ausgedreht werden.
> Säuredichte beträgt 1,26Gramm/cm³ - Die Batterie ist OK
> Säuredichte weniger als 1,18Gramm - Die Batterie ist leider defekt und muß erneuert werden.

AUSBAUEN, LADEN, EINBAUEN
1. Ausbauen:
Die Zündung ist ausgeschaltet, Batteriefach öffnen; es ist meist irgendwo unter der Sitzbank oder einem Seitendeckel zu finden; ab und zu auch unterm Tank (in der Betriebsanleitung nachzusehen)
Zuerst den Minuspol der Batterie abschrauben, dann den Pluspol.
Sicherungsband abnehmen, Batterie herausnehmen
2. Laden:
Batterie reinigen und die Polanschlüsse mit einer Messingbürste oder mit Schmirgelleinen blank putzen.
Batterie an Ladegerät anschließen: zuerst Pluspol anklemmen, dann Minuspol. Bei Blei-Säure-Batterien unbedingt ALLE Stopfen entfernen!
Ladegerät einschalten, Batterie mit kleiner Spannung laden. Beim Laden dürfen die auf der Batterie (oder im Beipackzettel einer Neuen Batterie) angegebenen Ladeströme und Ladezeiten nicht überschritten werden, weil durch zu Hohen Ladestrom und zu Lange Ladezeit die Batterie dauerhaft beschädigt werden kann.
Normalladung mit 1/10 der Amperestärke der Batterie, Ladezeit 5-10 Stunden.
> Wenn am Batterieladegerät die kleinste einzustellende Ladespannung 1 Ampere beträgt, sollte man damit die Batterie aufladen. Dies gilt auch für eine 6 - 9 Ah - Batterie, die ja nur mit 0,6 bzw. 0,9 Ampere geladen werden sollte.
> Eine Schnelladung darf nur im Notfall stattfinden, langsames Laden ist in jedem Fall besser.
Batterie vom Ladegerät abklemmen: Zuerst den Minuspol abklemmen und dann den Pluspol.
> Nach der Ladung die Batterie mindestens 30 Minuten ruhen lassen, also nicht sofort einbauen - Batterie muß erst entlüften !!
WICHTIG:
Beim Laden können explosive Gase entweichen. Offenes Feuer, Funkenflug und brennende Zigatetten von der am Ladegerät hängenden Batterie unbedingt fernhalten ! Für eine ausreichende Lüftung des Raums sorgen.
3. Einbauen:
Vor dem Einbau prüfen:
> Ist die Gummiunterlage für die Batterie im Batteriefach vorhanden ? Wenn nein, schnippelt Euch eine aus einer alten Auto-Fußmatte oder zur Not helfen auch einige Streifen Fensterdichtgummi unter der Batterie. Nicht ohne Gummiunterlage einbauen, sonst drohen Vibrationsschäden.
> Sind die Batterie-Kabelanschlüsse sauber und ohne Korrosion ? Wenn nein auf beiden Seiten mit 400er Schmirgelleinen abziehen.
Ladedatum auf der Batterie vermerken. Batterie in den gesäuberten Batteriekasten einsetzen.
Schrauben (nicht die Batteriepole) mit etwas Kupferpaste einschmieren, das sichert guten elektrischen Kontakt und beugt Korrosion vor.
Zuerst Pluskabel an die Batterie anschließen, dann Minuskabel; fest anschraubenaber NICHT ANKNALLEN ! Kabel exakt verlegen, sie dürfen nicht übermäßig geknickt werden oder irgendwo scheuern.
Schutzkappen auf Anschlüsse stecken ggf. Lüftungsschlauch anschließen, auf korrekte Verlegung achten.
Den gesäuberten Deckel des Batteriekastens schließen

NEUE BATTERIE
Eine Neue Batterie muß vor ihrem Einbau mit Säure befüllt und dann geladen werden. Dies gilt bei einer "nicht wartungsfreien" Blei-Säure-Batterie genauso wie bei einer wartungsfreien MF-Batterie ( MF= maintenance free). Beide sind zwar trocken vorgeladen und nach der Erstbefüllung mit Säure theoretisch sofort einsatzbereit, doch je sorgsamer eine neue Batterie auf ihren ersten Einsatz vorbereitet wird, desto länger lebt sie.
Bei einer Bleibatterie muß die Batteriesäure mit Hilfe eines Trichters in die einzelnen Zellen eingefüllt werden. Bei einer wartungsfreien MF-Batterie ist es etwas einfacher:
Klebestreifen über den Einfüllöffnungen der Batterie entfernen.
Schutzfolie vom Säurebehälter abziehen. Säurebehälter genau auf die Einfülllöcher der Batterie ansetzen und gleichmäßig eindrücken.
Nach ca. 1 Stunde ist die Säure in die Batterie gelaufen: leeren Säurebehälter von der Batterie abziehen. Stopfenleiste fest aufdrücken, ggf. mit Gummihammer leicht nachklopfen.
Batterie vorschriftsmässig laden und danach mindestens 30 Minuten ruhen lassen, dann einbauen.
WICHTIG:
Säuremenge und Fließgeschwindigkeit sind exakt auf die Batterie abgestimmt. Die Behälter NICHT anstechen in dem Glauben, daß die Säure nur dann fließt ! Wenn der Säureabfluß stockt, Behälter leicht mit dem Finger anstoßen...
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