Wenn nach dem teuren Führerschein Ebbe in der Kasse herrscht, wird eine günstige Gebrauchte zunehmend attraktiver. Worauf gilt es zu achten ?
Zuerst die schlechte Nachricht: Das für Anfänger so sinnvolle ABS ist auf dem Gebrauchtmarkt kaum zu finden. Die Wahl der passenden Gebrauchten wird freilich ohnehin maßgeblich von den sich grade bietenden Gegebenheiten bestimmt. Soll heißen: Häufig wird nicht das Modell gekauft, das den eigenen Ansprüchen optimal gerecht wird, sondern die Maschine, die man gerade günstig abgreifen kann. Und das kann für Anfänger fatale Folgen haben: Wenn man mit dem ersten eigenen Motorrad nicht gut zurecht kommt, verliert man vielleicht völlig den Spaß an diesem Großartigen Hobby.
Wichtigstes Instrument im Gebrauchthandel ist mittlerweile das Internet. Unter www.autoscout24.de oder www.mobile.de lässt es sich herrlich stöbern. Man sollte die dort genannten Preise aber mit Vorsicht genießen: Viele Verkäufer setzen erstmal einen völlig überhöhten Preis an - vielleicht findet sich ja ein Dummer, der darauf reinfällt.
Allgemein sollte man Alter und Laufleistung der Maschine den eigenen technischen Fähigkeiten angemessen auswählen. Wer die berühmten "zwei linken Hände" hat, braucht eine zuverlässige, sprich junge Maschine. Das billige Schnäppchen kann sich über häufige Werkstattbesuche zum Euro-Grab entwickeln.
Grundsätzliche Frage ist, ob man von Privat oder vom Händler kaufen will. Der Privatmarkt bietet das niedrigere Preisniveau, dafür müssen gewerbliche Verkäufer eine einjährige Gewährleistung auf Sachmängel (nicht Verschleißteile) erfüllen. Diese Gewährleistung wird üblicherweise durch eine vom Händler abgeschlossene Versicherung erbracht. Die Kosten dieser Versicherung finden sich natürlich im Kaufpreis wieder.
Ebenfalls ist es üblich, daß Motorradhändler ihre Gebrauchten in der eigenen Werkstatt gründlich durchchecken und die wichtigsten Inspektionsarbeiten erledigen. Bei einem seriösen Händler kann man obendrein erwarten, daß er bei kleineren Problemen während der ersten Wochen unbürokratisch weiterhilft.
Private Verkäufer können sich dagegen hinter Klauseln wie "gekauft wie besichtigt und probegefahren unter Ausschluß jeder Gewährleistung" recht gut verstecken. Zwar sind solche Klauseln nichtig, wenn dem Verkäufer bekannte Mängel am Fahrzeug verschwiegen wurden. Aber in der Praxis läßt sich dem privaten Verkäufer wohl kaum nachweisen, daß er die Maschine nur deshalb so günstig verkauft hat, weil er genau wußte, daß Radlager und Zylinderkopf demnächst fällig sind.
Wie es überhaupt immer eine interessanteFrage ist, warum das Motorrad zum Verkauf steht. Wird die Maschine aus Geldmangel veräußert, wurde wahrscheinlich auch in der letzten Zeit bei der Wartung gespart. Also Reifen, Bremsen und alle anderen Verschleißartikel genau checken. Und auf das abgestempelte Inspektionsheft bestehen. Kann oder will der private Verkäufer dieses nicht vorzeigen, sollten alle Alarmglocken klingeln.
Größtes Misstrauen ist auch angesagt, wenn die Maschine schon diverse Vorbesitzer hatte, der Verkäufer selbst aber erst kurz in ihrem Besitz ist. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, daß er einige Überraschungen mit der Maschine erlebt hat und sich deshalb schnell davon trennen möchte. Genauere Infos zu einzelnen Modellen findet ihr regelmässig in den einschlägigen Fachzeitschriften. Diese Hefte können bei den entsprechenden Verlagen auch nachbestellt werden...
Im Zweifel vereinbahrt man einen Termin beim TÜV oder einer entsprechenden Fachwerkstatt, nutzt die Probefahrt zum Besuch dort und läßt das Bike kurz durchchecken
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